Liebe Gartenfreunde,
Der Februar verabschiedet sich stürmisch und kühl. Es gibt auch noch etwas Schnee. Trotzdem steht der Frühling mit Macht vor der Tür. Dem echten Gartenfreund juckt es im grünen Daumen. Jetzt geht es richtig los. Wir freuen uns, weil jetzt im Garten wieder richtig was zu tun ist. Die Muskulatur wird angeregt. Die frische Luft und insbesondere die Arbeit im Tageslicht sorgen für Wohlbefinden (Das Licht hilft bei der Vitamin D Produktion des menschlichen Körpers und vertreibt trübe Stimmungen).
Bevor wir etwas Neues anfangen, heißt es erstmal im Garten aufräumen und die Schäden der Frühjahrsstürme zu beseitigen. Abgebrochene Zweige schneide ich am Stamm mit sauberer Schnittkante ab. Den Wulst am Zweiganfang aber stehen lassen. Ab hier überwulst die Pflanze die Schnittkante. Wer möchte, kann die Schnittkante mit Baumwachsanstrich schützen, welches im Fachhandel zu beziehen ist.
Zum Schnitt benötige ich eine gute Gartenschere. Es gibt grundsätzlich drei Arten von Gartenscheren. 1. die Universalschneide (Schneide schneidet an Kante), welche für trockenes und frisches Holz geeignet ist, 2. die Ambossschere (Schneide trifft auf flaches Gegenstück Amboss), die ihre Stärken im trockenen Holz ausspielt und 3. die Bypassschere (zwei scharfe Schneiden schneiden aneinander vorbei), die für frisches Holz und Blumenschnitt besonders geeignet ist. Eine gute Gartenschere ist fast was fürs Leben. Ich erfreue mich an der Qualität. Dazu gehört auch eine Scheide, mit der ich meine Schere immer griffbereit am Gürtel habe.
Was sollte eine gute Schere noch haben. Ich denke zunächst sollte sie passend in der Hand liegen. Machen Sie eine paar Schneidbewegungen. Hier darf jetzt nichts einklemmen. Es gibt Scheren für große und kleine Hände. Es gibt auch Scheren für Linkshänder. Wer viel mit der Schere arbeitet, sollte darauf achten, dass die Klingen und andere Verschleißteile der Schere austauschbar sind. Es gibt beschichtete Klingen, die bei wenig Pflege geschützt sind. Ich bevorzuge aber den blanken Stahl, der nach jedem Einsatz mit Ölen gepflegt wird. Auch die Harze müssen entfernt werden. Ein integrierter Drahtschneider kann nützlich sein. Wer Probleme mit der Belastung der Handgelenke hat, für den kann eine Schere mit Rollgriff die Lösung sein.
Als nächstes wird die Bienenwiese vorbereitet. Meine steht jetzt schon im dritten Jahr. Ich lasse die Reste der Blumen immer über den Winter stehen. Die Vögel erfreuen sich an den Sämereien in den Samenständen. Manche Kleinsäuger finden ihr Versteck. Jetzt aber wird die Wiese gemäht. Erst mit der Motorsense. Das Schnittgut reche ich mit einem Heurechen zusammen und bringe es zum Kompost. Anschließend quäle ich nochmal den Rasenmäher und mähe auf Stufe 4 ab. Es gibt auch Stellen in der Wiese, die nicht mehr so gut aussehen. Diese grabe ich um und werde sie im April neu einsähen.
Sobald der Boden abgetrocknet ist, bereite ich die Beete mit Hacke, Kultivator und Rechen auf die Saison vor. Auch bei der anschließenden Aussaat beachten, dass die Erde ausreichend trocken ist bevor Möhren, Radieschen, Spinat und Schnittsalat ausgesät werden. Zu feuchte, insbesondere schwere Böden neigen zum Verschlämmen und der Ertrag geht zurück.
Wärmebedürftige Gemüse wie Tomaten, Gurken, Zucchini und Paprika ziehe ich im Gewächshaus vor. Sie können auch eine helle Fensterbank in einem nicht zu warmen Raum nutzen.
Jetzt auch schon an die Frühkartoffeln denken. Diese breite ich in Obststiegen auf einer hellen, kühlen Fensterbank vor. Es erscheinen nach ca. 10 Tagen die grünen Lichtkeime. Wir beschleunigen dadurch die Reifezeit der Kartoffeln. Wenn wir die Kartoffeln ohne das Vorkeimen im April in die Erde setzen, ist das der Vorsprung den wir zur Ernte haben.
Meinen Lavendel schneide ich jetzt scharf zurück. Dadurch verhindere ich die Überalterung und das Auseinanderwachsen des Lavendels.
Bitte aber nicht nur arbeiten, sondern den Garten auch genießen. Wie wäre ein schöner Plausch übern Zaun mit dem Nachbarn.
Euer Theo