Liebe Gartenfreunde,
Auch wenn der Dauerregen aufs Gemüt geht, unser Grundwasserspiegel kann eine Auffüllung nach zwei trockenen Wintern gut gebrauchen. Leider fehlt in diesem Winter der scharfe Frost, sodass Schädlinge gut durch den Winter kommen. Auch der Bodengare fehlt der Frost, weil in kalten Jahren durch die Sprengwirkung des Frostes gerade schwerer Boden gelockert wird. Wir werden uns auf diese Besonderheiten einstellen müssen. Auf Schädlingsbefall sind unsere Pflanzen frühzeitig zu kontrollieren. Zur Verbesserung der Bodenqualität hilft die vermehrte Gabe von Kompost und Dolomit- oder wenn man es besonders gut meint, Meeresalgenkalk.
Auf den Stock setzen ist eine vielfachgehörte Empfehlung für den Februar. Dieser Begriff kommt aus der Forstwirtschaft oder aus Regionen in denen Wallhecken Äcker und Wiesen vor Wind und Frost schützen (z.B. Schleswig-Holstein). In der Forstwirtschaft bedeutet dies, dass ein Baum auf Kniehöhe gefällt wird und aus dem Stubben (Stock) mehrere neue Triebe wachsen. Wenn so im Wald regelmäßig gewirtschaftet wird, entsteht ein s.g. Niederwald. Das selbe Prinzip wird angewendet, um Hecken und Sträucher dichter zu machen. Wer z. B. sein Pfaffenhütchen jetzt auf den Stock setzt, wird feststellen, dass über das Frühjahr eine vielfache Anzahl an Trieben wächst und den Strauch dichter macht. In der Regel können Laubhölzer und Sträucher auf den Stock gesetzt werden. Die neuen Triebe treten aus s.g. schlafenden Augen aus. Um das Brutgeschäft der Vögel nicht zu stören, muss der Stockausschlag am 28. Februar abgeschlossen sein.
Pflanzflächen, in denen Frühjahrsblüher erwartet werden, sollten wir schon aus praktischen Gründen frühzeitig aufräumen. Denn mit dem Austrieb der Zwiebelblumen wird es schwierig, sich im Beet zu bewegen, ohne dabei die empfindlichen Triebspitzen zu zertreten. Bei den Osterglocken ist das bei mir schon zu spät. Diese schauen schon aus der Erde.
Wer Frühkartoffeln möglichst zeitig ernten möchte, sollte jetzt die Pflanzkartoffeln vorkeimen. Dazu werden diese in Kisten gelegt und im Hellen zum Keimen gebracht. Aus den Augen erscheinen grüne Knospen. Werden diese dann nach ca. 6 Wochen gepflanzt, habe die vorgekeimten Kartoffeln einen Zeitvorsprung, weil nicht vorgekeimte Kartoffeln erst noch keimen müssen. Auch sind die Pflanzkartoffeln weniger lange Krankheitskeimen ausgesetzt. Auf die Bodentemperatur ist dennoch zu achten. Unter 7 Grad sollten auch vorgekeimte Kartoffeln nicht ausgepflanzt werden. Mit Folientunneln kann nachgeholfen werden.
Im Freien können bei geeignetem Wetter gegen Ende des Monats schon Puffbohnen, Gelbe Rüben, Spinat, Wurzel- und Glatte Petersilie oder Rettiche ausgesät werden. Langsam keimende Pflanzen wie Lauch, Zwiebeln, Erdbeeren oder diverse Kräuter im warmen Zimmer vorkeimen lassen. Dazu die Samen in einer mit feuchtem Sand gefüllten Plastiktüte 2 Tage bei Zimmertemperatur aufbewahren und sie anschließend sofort ausbringen.
Und nicht vergessen. Auch das Nichtstun im Garten mal genießen.
Euer Theo