Liebe Gartenfreunde,
im November bringen wir bildlich gesprochen unseren Garten ins Bett. Der Garten soll ruhen. Deshalb haben alle schnellwirkenden Stickstoffdünger, die für das Wachstum der Pflanzen zuständig sind, nichts mehr im Beet zu suchen.
Wir bereiten den Garten mit unseren Maßnahmen jetzt das Wiedererwachen im Frühjahr vor.
Dem Boden können wir noch was Gutes tun. Eine Kalkung ist gut für die Krümelstruktur und die Bodengare. Ich nehme gerne Dolomitkalk, denn der enthält auch in höheren Mengen Magnesium. Magnesium ist wichtig als das Zentralatom im Chlorophyll, welches für die Photosynthese zuständig ist. Wussten Sie schon, dass das Hämoglobin aus unserem Blut fast genauso aussieht? Nur wird hier das Magnesium durch Eisen im Zentrum ersetzt.
Neben der Kalkung ist auch der Frost wertvoll für die Krümelstruktur. Verdichtete Bodenschollen werden „gesprengt“ und es gelangt Luft in den Boden. Nicht umsonst heißt eine Bauernregel „ist der Winter warm, wird der Bauer arm“. Frost hilft auch gegen Gartenschädlinge. Nach einem Frostwinter sterben die Läuse ab. Nur die Eier der Läuse überleben. Die Eier müssen im Frühjahr noch reifen, bis die erste Läusegeneration sich wieder über unsere Pflanzen hermacht. In milden Wintern überleben die Läuse als erwachsene Tiere und schädigen die Pflanzen viel früher im Jahr.
Hiesige heimische Pflanzen haben sich an unsere Winter angepasst. Sie gehen in Winterruhe und kommen auch mit Frost klar. In unseren Gärten haben wir aber auch empfindlichere Pflanzen. Diese müssen wir dann schützen. Meine Rosen decke ich mit Fichtenzweigen ab. Die Buchsbaumeinfassungen der Beete sind ein wertvoller Windschutz, der auch vor Kälteschäden schützt. Und viel hilft sich die Natur auch selbst. In diesem Jahr hatten wir spät im Frühjahr noch starke Fröste. Die Rosen haben darunter stark gelitten. Allerdings sind viele wiedergekommen. Wer gegen Frost von innen schützen möchte, kann noch einen Kalidünger ausbringen. Die Herbstrasendünger sind deshalb Kalium betont. Auch Patentkali funktioniert sehr gut. Durch Kali wird die Zellstruktur gestärkt.
Herbstzeit ist auch Pflanzzeit. Solange der Boden frostfrei ist, können noch gut Gehölze in den Boden gebracht werden. Die Herbstpflanzung hat zur Frühjahrspflanzung den Vorteil, dass mehr Wasser im Boden ist und nicht so viel gegossen werden muss.
Jetzt ist auch eine gute Zeit Hecken zurückzuschneiden. Wir stören keine Insekten, Vögel und andere Tiere beim Brutgeschäft. Wer sich beeilt, kann auch noch gut alle Blumenzwiebeln wie Tulpen und Narzissen einpflanzen. Für die Mühe wird man langfristig mit Blüten im Frühjahr belohnt.
Der Garten birgt viele Abenteuer. Ich habe den Kindern gezeigt, wie man aus selbstgesammelten Kastanien und Streichhölzern kleine Tiere basteln kann.
Euer Theo