Liebe Gartenfreunde,
Der Mai beginnt mit dem Heiligentag der Walburga. Am 1. Mai soll die sächsische Königstochter heiliggesprochen worden sein. Deshalb heißt die Nacht vor dem 1. Mai auch die Walpurgisnacht (Nacht der Walburga). Den alten Sagen nach, haben sich hier die Hexen am Blocksberg (Brocken) versammelt. Der alte Glauben an Hexen hatte Auswirkungen auf unsere Gartentraditionen. Zum einen gibt es Pflanzen, die der Sage nach von „Hexen“ benutzt worden sein sollen. Hierfür stehen in erster Linie die Pflanzen, die psychedelische Inhaltsstoffe besitzen. Die hervorgerufenen Halluzinationen sollen Fluggefühle hervorgerufen haben.
Auf der anderen Seite sind da die Schutzzauberpflanzen, die in der Mythologie gegen Hexen helfen sollen. Eine Weißdornhecke durfte als Schutz gegen Hexen nicht fehlen. Auch die Eschen, Mistel und Besenheide sollen Haus und Hof schützen. Zum Schutz vor Krankheiten und anderem Elend wurden Beschreikräuter angewendet. Baldrian und Knoblauch sollten besonders wirksam sein. Auch Brennnessel, Ehrenpreis und Johanniskraut wurde eine Wirkung zugesprochen.
Später im Mai haben andere Heilige eine Bedeutung: Manertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und die kalte Sophie sind die Eisheiligen. Auf ihren Namenstagen vom 11.bis 15. Mai kann es noch zu Spätfrösten kommen. Meine Großmutter pflanzte Ihre Geranien und anderen frostempfindlichen Pflanzen traditionell erst nach diesen Terminen raus. Wer sicher gehen will, stellt wertvolle frostempfindliche Kübelpflanzen erst nach dem 15. Mai ins Freie.
Mit dem Mai beginnt außerdem spätestens die Zeit der Rasenpflege. Ein häufiger Schnitt sorgt für einen dichten, grünen Teppich. Hierzu der alte Scherz: Der englische Lord wird gefragt: „Wie bekommt man einen so schönen Englischen Rasen hin“. Antwort: „Zweimal die Woche mähen……… und das 200 Jahre lang“.
Wer rechtzeitig vorgezogen hat, kann Ende des Monats im Gemüsegarten den ersten Eissalat, Radieschen, Kohlrabi oder Gelbe Rüben ernten. Im Mai beginnt zudem die Spargel- und Rhabarberzeit und frühe Erdbeeren werden erwartet. Auch Kräuter wie Kresse, Rucola, Dill oder Schnittlauch sind schnittfertig und ab einer Bodentemperatur von ca. 15 Grad Celsius kann Basilikum gesät werden.
Bei anhaltender Trockenheit sollten im Obstgarten die Bäume gewässert werden. Gerade beim Übergang von Blüte zu Frucht benötigen sie viel Wasser, sonst können die Früchte abfallen.
Und nicht vergessen. Nicht nur arbeiten, sondern auch genießen.
Euer Theo